Projekte

Im Rahmen ihrer Berufstätigkeit ist sie als Bereichsleiterin für Gesundheitsförderung bei der AOK Bayern Initiatorin des Projektes „gesundmitkunst“. Hier erforscht sie seit 2018 gemeinsam mit „STADTKULTUR e. V.  – Netzwerk Bayerischer Städte“ die gesundheitsförderlichen Potenziale von Kunst. Sowohl das Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie das Bayerische Ministerium für Gesundheit und Pflege haben dafür die Schirmherrschaft übernommen. Ziel des Projektes ist die Stärkung von Lebensqualität und Selbstwirksamkeit der Teilnehmer*innen. Es wird von der Medical School Hamburg evaluiert.

Tagung Kunst - Gesundheit - Spirtualität in der Ev. Akademie Tutzing vom 15. bis 17. Oktober 2021: Vorstellung der Evaluation des Projekts "gesundmitkunst"

Gedanken Dr. Annette Scheder zum Projektstart (Auszüge aus ihrem Vortrag zur Koordinatoren-Sitzung am 30.04.2019)

Was haben künstlerische und kulturelle Erfahrungen mit Gesundheit und Wohlbefinden zu tun? Ich denke: eine ganze Menge – nämlich dass sich dadurch ein hohes Maß an Gesundheitskompetenz und Lebensqualität erzielen lässt!

Teilhabe, Wohlbefinden und Lebensqualität stehen für ein gutes Bildungswesen und sind gleichzeitig Voraussetzungen für einen guten Gesundheitsstatus.

Mit dem Start des Projektes gesund mit Kunst verbinde ich eine richtungsweisende, mutige und innovative Weiterentwicklung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung  – sowohl im Bereich konkreter Interventionen als auch hinsichtlich der institutionellen Zusammenarbeit.

Zwei Dinge sind bei diesem Projekt aus meiner Sicht hier besonders hervorzuheben:

  1. Wesentliche Grundkompetenzen eines gesundheitsförderlichen Verhaltens sollen gestärkt werden:
  • Selbstbestimmtheit
  • Handlungsfähigkeit
  • Wohlbefinden
  • Empowerment
  • Positives Selbstbild

Psychische Erkrankungen sind die Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts! Gerade vor dem Hintergrund der ungebremsten Zunahme psychischer Erkrankungen tragen wir mit der Förderung dieser Grundkompetenzen dazu bei, die psychische Resilienz des Einzelnen zu.

Das heißt auch weg von der Pathologisierung hin zu einem positiven gesundheitsorientierten Lebenskonzept, also der Salutogenese. Salutogenese setzt auf die Stärkung eigener Ressourcen und Fähigkeiten in Bezug auf die individuelle gesundheitsorientierte Lebensgestaltung. Und das deckt sich klar mit den modernen Public Health-Strategien und –zielen.

  1. Herausragend ist für mich bei diesem Projekt außerdem der wichtige, strategische Ansatz zur ressortübergreifenden Zusammenarbeit, der von den Gesundheits-Akteuren schon lange gefordert wird: Gesundheitswesen, Bildung – hier die künstlerische Bildung – sowie die Kommune – arbeiten zusammen. Wir lösen uns damit vom Silodenken hin zu einer synergistischen Zusammenarbeit, die dem Thema gerecht wird. Der Health in All Policies Ansatz wird hier bereits gelebt.

Es ist unsere Intention die  Gesundheitskompetenz der Bürgerinnen und Bürger und der Institutionen vor Ort zu stärken und Partizipation im öffentlichen Raum zu fördern.

Für Bildungs- und Kulturressorts der Kommunen sehe ich die Chance einer zielgerichteten Angebotserweiterung hinsichtlich Gesundheitsbildung.  Es wäre ein großer Erfolg, wenn wir mit diesem Projekt das bekannte Zitat von Joseph Beuys aus dem Jahr 1976  um einen Begriff erweitern könnten:

KUNST = MENSCH= KREATIVITÄT = FREIHEIT = GESUNDHEIT